KunstLogbuch_ Ateliergeschichten

Sabine Kraus • 18. Juni 2025

Einladung zum wöchentlichen Kunst-Logbuch


In den vergangenen Wochen habe ich viel innere Arbeit geleistet, um für mich klarzubekommen, wie mein Weg mit der Kunst weitergehen soll. Immer wieder werde ich gefragt, ob ich noch male, ob es neue Bilder gibt. Diejenigen, die mich näher kennen, wissen, dass die letzten Jahre privat sehr herausfordernd waren – und dass das Malen dabei oft auf der Strecke geblieben ist.

Doch nun ist ein Punkt erreicht, an dem die Kunst wieder in den Mittelpunkt rückt – auch beruflich. Es werden also bald neue Werke folgen 🙂.


Im Zuge dessen, habe ich mich entschieden, meinen Weg als Künstlerin sichtbarer zu machen. Ich habe begonnen, ein wöchentliches Kunst-Logbuch zu schreiben, das ab sofort unter Ateliergeschichten auf meinem Blog erscheint.


Dabei geht es mir weniger darum, fertige Ergebnisse zu präsentieren – sondern vielmehr darum, den künstlerischen Prozess selbst transparenter zu machen: Was bewegt mich? Wo stockt es? Was wächst im Verborgenen?


Kreativität zeigt sich nicht nur auf der Leinwand, sondern auch im Denken, Fühlen, Zweifeln und Sortieren

– und im Tun, das sich oft gerade in den kleinen, unscheinbaren Schritten zeigt.


Und irgendwie möchte ich gerne auch denen, für die Kunst nicht immer so leicht greifbar ist, vermitteln, was hinter einem Werk stecken kann – selbst wenn es auf den ersten Blick ‚einfach gemacht‘ erscheint.“


Atelier für Worte


Das Logbuch ist für mich wie ein offenes Atelier für Worte. Ein Ort, an dem ich meine künstlerischen Wochen dokumentiere – mit all meinen Fragen, Prozessen, Impulsen und Pausen des scheinbaren Nichtstun 🙃.


Gleichzeitig ist es für mich eine Art Anker. Ein selbst gesetzter Rahmen, der mir hilft, bei der Sache zu bleiben, Entwicklungen zu erkennen und den roten Faden nicht zu verlieren. Denn eines habe ich verstanden: Die Außenwelt hat auf mich oft eine magnetische Anziehungskraft – und ehe ich mich versehe, bin ich vom meinem Weg abgekommen. Und dann braucht es Rückbesinnung, Anknüpfen und Weitergehen – nicht selten verbunden mit einem Moment von Frust.


Kunst als Transformation – nicht nur Ausdruck


Im Gegensatz zu manch anderen Künstler*innen habe ich zudem nicht das Bedürfnis, täglich zu malen. Denn für mich ist Kunst vor allem Transformation von Eindrücken, Gefühlen und inneren Prozessen. Meine Malerei entsteht intuitiv, etwas, das durch mich zum Ausdruck gebraucht werden soll. Ich weiß nie, worum es im Vorfeld geht, was rauskommt, außer dass ein Thema im Raum schwingt, das in seiner transformierten positiven Schwingung sichtbar gemacht werden will (klingt merkwürdig – ist aber so). Und dieser „Verdauungsprozess“ ist nicht jeden Tag möglich. Zumindest war er es bisher nicht.


Gesellschaftlich wirken – Kunst im Miteinander


Ein weiterer Aspekt, den ich stärker in den Blick nehmen möchte, ist die Frage: Wie kann ich mit meiner Kunst gesellschaftlich wirken – über die Kunsttherapie hinaus?

Seit Mai begleite ich das Projekt „Lebendige Spuren“. Hier arbeite ich künstlerisch mit Menschen mit kognitiver oder mehrfacher Beeinträchtigung zu den Themen Leben und Sterben – ein Projekt, das Kunsttherapie mit Teilhabe im Hospizkontext verbindet.


Diese Begegnungen sind sehr herzlich und berührend. Sie zeigen mir, wie viel Kraft und Besonderheit im kreativen Ausdruck liegt – und in der Einfachheit, die entsteht, wenn man den kontrollierenden, optimierenden Verstand für einen Moment zur Seite stellt. Auch diese Erfahrungen sollen im Kunst-Logbuch ihren Platz finden.


Dem Eigenen auf der Spur


Generell schreibe ich dieses Logbuch nicht, weil ich an Vergangenem festhalten möchte, sondern weil ich glaube, dass meine Erlebnisse und Gedanken Inspiration für andere sein können. Dieses Logbuch ist eine Art Spiegel und Impulsgeber, eine Einladung an dich, dich selbst wieder an das Eigene zu erinnern.


Der erste Eintrag beginnt mit KunstLogbuch KW 24 -09.06.-15.06.25.


Ich freue mich, wenn dich meine Prozesse interessieren und du zwischen meinen Zeilen womöglich deine eigenen Spuren wieder(entdeckst).


Wenn du selbst gerade auf der Suche nach Ausdruck, Richtung oder innerem Ankommen bist, könnten dich auch diese Angebote interessieren:

👉 Kreative Biografiearbeit
👉
Deine Stimme. Dein Weg.



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Zwischen den Polen Heute, als ich mit meinem Hund im Wildpark spazieren war, begegnete ich wieder diesem uralten Prinzip: Dem Spannungsfeld zwischen Kampf und Nähe, Angst und Sicherheit, Anspannung und Entspannung. Ich erfuhr im Gespräch, dass ein Marder einen Pfau geholt hat, und wie Tiermütter ihre Jungen verteidigt haben und dabei selbst ihr Leben geopfert haben. Ich beobachtete, wie Hirsche gerade in der Brunftzeit mit aller Wucht gegeneinander antreten, und Tiere in der Umgebung oder sie selbst sogar Verletzungen erleiden. Und dann komme ich nach Hause, und in meinem Garten liegen wie so oft die freilebenden Rehe friedlich im Gras. Im Gegensatz zum Tierpark spürte ich den Impuls, zu entspannen und tief durchzuatmen. So wie ich es auch kann, wenn unser Hund Nähe sucht, Wärme schenkt und die Stimmung weich, zart und beruhigend wird. Beides existiert nebeneinander. Nicht als Widerspruch, sondern als Pole.
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Meditatives Malen - Raus aus dem Gedankenkarussell Kennst du das? Dein Kopf denkt und denkt, du drehst dich mit deinen Fragen und Überlegungen im Kreis, suchst nach Antworten, willst verstehen. Manchmal hängen wir in Themen, Situationen oder Beziehungsdynamiken fest, ohne zu wissen, wo wir in diesem Kontext eigentlich selber stehen. Der Verstand produziert Bilder, Stimmen, Zweifel – ein ganzes inneres Team, das unermüdlich an Lösungen bastelt, um wieder Oberwasser und Kontrolle zu bekommen- weil das Gefühl von Unbekannt dich im Inneren verunsichert. Dabei geht es oft gar nicht darum, eine Lösung zu finden. Vielmehr geht es darum, zu fühlen, bewusst wahrzunehmen und zu erkennen, was die äussere Situation in dir bewegt. Genau hier kann intuitiv-meditatives Malen helfen.
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Mit Licht, Finsternis und Farbe innere Balance finden In den letzten Tagen habe ich meine Unterlagen aus verschiedenen kunsttherapeutischen Aus- und Weiterbildungen durchgesehen. Nachhaltig beschäftigt haben mich dabei meine Aufzeichnungen aus der kunsttherapeutischen Arbeit von und mit Liane Collot d’Herbois, die ich 1999 noch persönlich kennenlernen durfte. Sie brachte das Thema Licht, Finsternis und Farbe als eigenständigen Ansatz in die anthroposophische Kunsttherapie ein. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stand die Wirkung der Farben, so wie sie uns in der Natur und am Himmel begegnen – stets im Spannungsfeld von Helligkeit und Dunkelheit, von dem, was vor und hinter dem Licht sichtbar wird. Die Farben, so wie wir sie wahrnehmen, wirken zugleich tief auf unser Inneres, berühren unsere Gefühle, unser Denken und prägen die Gestalt unserer Beziehungen ebenso wie die unserer Gesellschaft. Beim Betrachten einiger Bilder konnte ich – wie so oft – spüren, wie sehr wir heute, sowohl individuell als auch gesellschaftlich, mit einem Ungleichgewicht dieser drei Kräfte konfrontiert sind.
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